Die Beschaffenheit der Wünsche

 


Bild 2
"Träume und Sehnsüchte" ist dagegen
ein Objekt, das nicht von verborgenen
Möglichkeiten erzählt, sondern
Träume und Sehnsüchte sichtbar
auffächert. Hier steckt Bewegung in
der Form, die sich rhythmisch in den
Raum entwickelt und eine Spannung
zwischen Raum und Fläche schafft.
In Spiegelungen und Reflexen auf der
Oberfläche gibt sie ihre Umgebung
wieder, die damit auch Teil der
Arbeit wird. Der Betrachter wird je
nach Standpunkt eine andere Plastik
erleben. Damit ist er ein aktiver
Betrachter, der im eigenen Erleben
und Wahrnehmen sich der Arbeit
annähert, ihr mit eigenen "Träumen
und Sehnsüchten" begegnen kann.

 

Bild 3
Das Stahlrelief "Wünsche und
Hoffnungen"
ist geradezu
aerodynamisch und könnte auch
Assoziationen an einen Vogel wecken.
Damit bekommen "Wünsche und
Hoffnung" Leichtigkeit, Tragweite,
Dynamik und Bewegung.


Die "Beschaffenheit der Wünsche"
ist bei HATE Hirlinger eindeutig
ungegenständlich aufgefasst. Doch
über das "What you see is what you
see" Frank Stellas hinaus entwickelt
er in seinen Arbeiten eine weitere
Wahrnehmungsebene. Das Licht und
seine Reflexionen als Teil der Arbeiten,
verleiht ihnen einen entscheidenden
energetischen Impuls und eine weiter
Dimension der Wahrnehmung. Die
Immaterialität des Lichtes bietet unserer
Vorstellung vielfältige Optionen. Die
Plastik ist bei Hirlinger als Erbe der
Minimal Art ihres letzten Rests an
Illusionismus beraubt, löst sich in
Lichtreflexen geradezu auf und macht
die Spiegelung der Umgebung zu einem
Teil von sich. Damit ist sie Klangkörper
einer abstrakten Idee, offen und
reaktionsbereit fuür die Assoziationen des
Betrachters.


Birgit Wiesenhütter

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